Ihr Expertenteam für Seltene Erkrankungen

Die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten von Seltenen Erkrankungen haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und vervielfältigt. Daher ist es wichtig, die relevanten Entwicklungen und Neuigkeiten aus der täglichen Informationsflut herauszufiltern. Wir freuen uns, Ihnen eine weitere Ausgabe unseres monatlichen Service-Newsletters –die Rare Disease News – präsentieren zu können. Hier finden Sie die wichtigsten Neuigkeiten zum Thema Rare Diseases auf einen Blick!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von
Dres. Schlegel + Schmidt – Medizinische Kommunikation.

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Rare-Disease Artikelübersicht

Erste Behandlung für seltene Stoffwechselerkrankung CTX

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat erstmals eine Behandlung für Cerebrotendinöse Xanthomatose (CTX) zugelassen. Das Medikament Ctexli (Chenodiol) wurde für erwachsene Patient*innen mit dieser seltenen Lipidspeicherkrankheit genehmigt.

CTX ist eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, die durch eine Mutation im CYP27A1-Gen verursacht wird. Dadurch fehlt ein Enzym, das für den Fettstoffwechsel essenziell ist. Dies führt zu einer fehlerhaften Cholesterinverarbeitung, wodurch sich untypische Cholesterinmetaboliten in Organen wie Gehirn, Leber, Haut und Sehnen ablagern und dort Schäden verursachen. Ctexli ersetzt fehlende Gallensäuren und reduziert so diese schädlichen Ablagerungen.

Die Wirksamkeit wurde in einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie über 24 Wochen nachgewiesen. Patient*innen, die dreimal täglich 250 mg Ctexli einnahmen, zeigten eine deutliche Reduktion der krankheitsrelevanten Cholesterinmetaboliten.

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Neue Hoffnung für Patient*innen mit CTLA4-Insuffizienz

Für Menschen mit der seltenen Autoimmunerkrankung CTLA4-Insuffizienz gibt es eine vielversprechende Behandlung: Das Rheumamedikament Abatacept kann in vielen Fällen die fehlgesteuerte Immunreaktion hemmen und die Lebensqualität deutlich verbessern. Dies zeigt eine aktuelle Studie des GAIN-Konsortiums, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

CTLA4-Insuffizienz tritt bei weniger als einer von 250.000 Personen auf und kann starke Entzündungen in verschiedenen Organen wie Darm, Lunge, Leber oder Nervensystem verursachen. Viele Betroffene leiden über Jahre an unspezifischen Beschwerden, bevor sie überhaupt eine Diagnose erhalten.

In der ABACHAI-Studie wurden 20 Patient*innen über 21 Monate mit Abatacept behandelt. Besonders Magen-Darm-Beschwerden, die den Alltag vieler Betroffener stark einschränken, gingen durch die Therapie deutlich zurück. Auch das allgemeine Wohlbefinden verbesserte sich. Zudem konnten Patient*innen ihre Kortison-Dosis reduzieren, ohne ein erhöhtes Infektionsrisiko in Kauf nehmen zu müssen. Allerdings fiel die Wirkung auf Haut-, Nieren- und Nervensystementzündungen geringer aus.

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EU-Projekt RealiseD

Das europäische Projekt RealiseD soll klinische Studien für sehr Seltene Erkrankungen verbessern, um wirksame Behandlungen schneller zu den Patient*innen zu bringen. Derzeit gibt es große Herausforderungen bei der Durchführung solcher Studien, insbesondere aufgrund kleiner Patientengruppen und variabler Symptome. RealiseD, gefördert durch die Innovative Health Initiative (IHI), bringt fast 40 öffentliche und private Partner*innen zusammen, um methodische und regulatorische Hürden abzubauen.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bringt seine methodische Expertise ein, um innovative Studiendesigns zu entwickeln und die Akzeptanz von Evidenz zu verbessern, die sowohl regulatorische als auch HTA-Anforderungen erfüllt. Ein zentrales Ziel ist es, neue Standards für klinische Studien zu definieren und moderne Zulassungswege zu gestalten. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA), die European Reference Networks (ERNs) und die Patientenorganisation EURORDIS sind ebenfalls an dem Projekt beteiligt.

Das RealiseD-Projekt soll dazu beitragen, die Hindernisse für hochwertige vergleichende Studien zu beseitigen und so die Versorgung dieser Patientengruppe nachhaltig zu verbessern.

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IQWiG versus vfa

Orphan Drugs sind Medikamente für Seltene Erkrankungen, die aufgrund der geringen Patientenzahl oft unwirtschaftlich für Pharmaunternehmen sind. Um die Entwicklung dennoch attraktiv zu machen, profitieren Hersteller von regulatorischen Vorteilen, darunter eine vereinfachte Nutzenbewertung in Deutschland und zehn Jahre Marktexklusivität in der EU. Doch genau diese Sonderstellung sorgt für Diskussionen.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kritisiert, dass immer mehr Medikamente von diesen Privilegien profitierten, ohne dass tatsächlich ein hoher medizinischer Bedarf bestehe. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass bei über 50 % der bewerteten Orphan Drugs zwischen 2011 und 2021 bereits alternative Therapien existierten. Besonders bei Krebsmedikamenten war dies mit 88 % auffällig hoch. Das IQWiG fordert daher eine gezieltere Förderung, um Wirkstoffe für bislang ungedeckte medizinische Bedürfnisse zu priorisieren.

Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) hingegen hält an den Sonderregeln fest. Ohne sie, so der vfa, könnten Hersteller finanziell unter Druck geraten und Medikamente vom Markt nehmen. Eine Studie im Auftrag des vfa sieht dieses Risiko für 57 % der Orphan Drugs. Kritiker*innen warnen jedoch, dass einige Unternehmen bewusst Schlupflöcher nutzen würden, um ihre Medikamente in die Orphan-Drug-Kategorie einzustufen und so von den Vorteilen zu profitieren.

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Gen-Editing für Seltene Erkrankungen

Seltene genetische Erkrankungen wie das Angelman-Syndrom haben oft keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten. Forschende wie Prof. Dr. Yong-Hui Jiang und Prof. Dr. Jiangbing Zhou von der Yale School of Medicine arbeiten daran, dies mit innovativen Gen-Editing-Technologien zu ändern.
Seltene Erkrankungen sind insgesamt weit verbreitet, doch für viele gibt es kaum Forschung oder finanzielle Mittel. Besonders herausfordernd ist es, genetische Defekte nicht nur zu diagnostizieren, sondern auch gezielt zu behandeln. Jiang und Zhou entwickeln mit STEP, einer nicht-viralen Methode zur Genkorrektur, eine neue Technologie, die sich auf genetische Erkrankungen des Gehirns konzentriert. Erste Tests bei Angelman- und H1-4-Syndrom sind vielversprechend, langfristig könnten auch neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson behandelt werden.
Da Seltene Erkrankungen für Pharmaunternehmen jedoch oft nicht wirtschaftlich sind, fehlen Investitionen. Dennoch sind die Wissenschaftler optimistisch: Mit CRISPR und neuen Gen-Editing-Technologien könnten in Zukunft gezielte Therapien möglich werden.

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Geschäftsführung

Dr. Hauke Schmidt

+49 551 49505-38
h.schmidt@schlegel-schmidt.de

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