Ihr Expertenteam für Seltene Erkrankungen

Die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten von Seltenen Erkrankungen haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und vervielfältigt. Daher ist es wichtig, die relevanten Entwicklungen und Neuigkeiten aus der täglichen Informationsflut herauszufiltern. Wir freuen uns, Ihnen eine weitere Ausgabe unseres monatlichen Service-Newsletters –die Rare Disease News – präsentieren zu können. Hier finden Sie die wichtigsten Neuigkeiten zum Thema Rare Diseases auf einen Blick!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von
Dres. Schlegel + Schmidt – Medizinische Kommunikation.

E-Mail Reminder aktivieren

Rare-Disease Artikelübersicht

Phase-3-Erfolg bei Hypoparathyreoidismus

In der CALYPSO-Studie erreichte der Wirkstoff Eneboparatide (AZP-3601) nach 24 Wochen seinen primären Endpunkt: die Normalisierung des Serumkalziumspiegels bei Erwachsenen mit chronischem Hypoparathyreoidismus (HypoPT) – einer seltenen endokrinen Erkrankung. Die Substanz ermöglichte es den Patient*innen zudem, auf zusätzliche Gaben von aktivem Vitamin D und Kalzium zu verzichten. Die Studie wird bis Woche 52 fortgesetzt, um das Nutzen-Risiko-Profil weiter zu untersuchen.
HypoPT ist gekennzeichnet durch einen Mangel an Parathormon (PTH), was zu gestörten Kalzium- und Phosphatwerten führt und potenziell Nerven, Nieren und Knochen beeinträchtigen kann. Schätzungen zufolge sind über 200.000 Menschen in den USA und der EU betroffen – etwa 80 % davon Frauen. Trotz bestehender Therapien besteht ein hoher ungedeckter Bedarf.
Eneboparatide ist ein innovativer PTH-Rezeptor-Agonist, der gezielt an eine bestimmte Konformation des PTH-Rezeptors 1 bindet, um die physiologische Wirkung des Hormons wiederherzustellen – mit dem Ziel, Symptome zu lindern und gleichzeitig Nierenfunktion und Knochengesundheit zu erhalten. In der Studie zeigte sich der Wirkstoff gut verträglich; alle Patient*innen erhalten ihn nun in der offenen Verlängerungsstudie.

Artikel lesen

Hilfe für Patient*innen mit Prader-Willi-Syndrom

Mit VYKAT XR (Diazoxid-Cholin, Retardtabletten) steht erstmals eine zugelassene Therapie zur Behandlung von Hyperphagie beim Prader-Willi-Syndrom (PWS) ab einem Alter von 4 Jahren zur Verfügung. Die FDA hat das Präparat von Soleno Therapeutics im März 2025 zugelassen. Dies ist ein bedeutender Fortschritt für Betroffene, da bisher keine spezifische Therapieoption für dieses belastende Symptom existierte.
Grundlage der Zulassung sind Daten aus der Phase-III-Studie DESTINY-PWS, die zwar den primären Endpunkt nicht im Gesamtkollektiv erreichte, aber signifikante Verbesserungen bei Patient*innen mit schwerer Hyperphagie zeigte. Auch sekundäre Endpunkte wie Körperfettanteil und klinischer Gesamteindruck verbesserten sich.
In einer offenen Verlängerungsstudie über 52 Wochen zeigten sich darüber hinaus deutliche Effekte auf Aggression, Angst, Zwangsverhalten, Körperzusammensetzung und Stoffwechselparameter. Auch ein Vergleich mit einer Natural-History-Kohorte bestätigte langfristige Wirksamkeit in der Reduktion von Hyperphagie und krankheitsbezogenen Verhaltensauffälligkeiten.

Artikel lesen

Virtuelle Modelle für Seltene Erkrankungen

Seltene Erkrankungen betreffen weltweit über 300 Millionen Menschen – viele davon ohne zugelassene Therapien. Das europäische Bioinformatikinstitut EMBL-EBI untersucht nun, ob sich ein innovativer Ansatz aus der Luftfahrt auf die Medizin übertragen lässt: digitale Zwillinge (engl.: digital twins). Rahuman Sheriff, Senior Project Leader am EMBL-EBI, und Ellie McDonagh, Translational Informatics Director bei Open Targets, leiten das Projekt gemeinsam.
Sheriff erklärt: Digitale Zwillinge sind digitale Abbilder realer Systeme, wie sie in der Luftfahrt zur Simulation und Vorhersage eingesetzt werden. Die zentrale Frage sei, ob ein solcher Ansatz auch für Patient*innen funktioniert – insbesondere im Kontext Seltener Erkrankungen. Basieren soll das Modell auf modernen KI-Verfahren, mathematischer Modellierung und bioinformatischer Auswertung von Multi-Omics-Daten.
McDonagh betont: Das Team entwickelt zunächst Zwillinge von gesundem Gewebe, um diese später mit Krankheitszuständen vergleichen zu können. Auch wenn viele Herausforderungen bestehen, könnten daraus neue Erkenntnisse über Krankheitsverläufe und Therapieansätze entstehen – nicht nur für Seltene Erkrankungen.

Artikel lesen

Mim8 erfolgreich bei Kindern mit Hämophilie A

Novo Nordisk berichtet über überzeugende Ergebnisse aus der Phase-III-Studie FRONTIER3 zur bispezifischen Antikörpertherapie Mim8 bei Kindern mit Hämophilie A. Als bispezifischer Antikörper imitiert Mim8 die Funktion von Faktor VIII, indem er gleichzeitig zwei zentrale Gerinnungsfaktoren (FIXa und FX) bindet und so die Blutgerinnung gezielt unterstützt.
In der 26-wöchigen Studie mit 70 Kindern im Alter von 1 bis 11 Jahren traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Kein einziges der 14 Kinder mit Inhibitoren erlitt behandlungsbedürftige Blutungen. Die durchschnittliche jährliche Blutungsrate lag bei 0,53; 74 % der Kinder blieben ohne behandlungsbedürftige Blutung.
Zusätzlich wurden Verbesserungen der körperlichen Aktivität (z. B. beim Laufen) und der Lebensqualität beobachtet. 98 % der betreuenden Angehörigen gaben an, Mim8 gegenüber der bisherigen Therapie zu bevorzugen. Studienleiter Prof. Johnny Mahlangu betont, dass Mim8 eine wirksame, flexible und alltagstaugliche Behandlungsoption für Kinder mit Hämophilie A bietet und damit die Behandlungslast für Familien deutlich senken könnte.

Artikel lesen
Vergangene Artikel ansehen

Aktivieren Sie jetzt
den E-Mail Reminder!

Aktivieren Sie jetzt
den E-Mail Reminder!

Sie möchten immer auf dem Laufenden bleiben und keine Ausgabe des Rare‑Disease‑Newsletters verpassen? Melden Sie sich hier an und erhalten Sie den Newsletter direkt nach seinem Erscheinen.

Sie möchten immer auf dem Laufenden bleiben und keine Ausgabe des Rare‑Disease‑Newsletters verpassen? Melden Sie sich hier an und erhalten Sie den Newsletter direkt nach seinem Erscheinen.

Geschäftsführung

Dr. Hauke Schmidt

+49 551 49505-38
h.schmidt@schlegel-schmidt.de

Geschäftsführung

Dr. Hauke Schmidt

+49 551 49505-38
h.schmidt@schlegel-schmidt.de